Gedichte und Geschichten


Fränkisches Gedicht, über ein Ei das übrig ist

 

Dr Göuker

von Helmut Maximilian Krieger

(aufgesagt im Juli 1985/Helga Schömig/Hauptschule Veitshöchheim)

 

Dr Nachbr schreit vo unna rü:

"Heut ho i aa ee Ä ü!"

Und i sooch zu'n Moa nü no,

dass i aa ee Ä ü ho.

Da schreit dr Göuker: "Gückrikü!

Alle zwä höm ee Ä ü!"

"Oh heilcher Öpfelstacher,

dar Göuker koa geracher."


Ein Gedicht  

(eingereicht von Rita Krämer, Güntersleben)

 

Wer die Berge hat begipfelt,

Wer die Buben hat bezipfelt,

Wer die Mädchen hat gespalten,

Der mög‘ auch uns recht lang erhalten!


Ein Weihnachtsgedicht  

(nach mündlicher Überlieferung von Oma und Mama an einen Dorfzeitungsleser)

 

Heut muss es Chriskinle a nu kumm.

Es it still in alle Gasse.

Die Kinner hocke in dr Stuwe und warn nit neigelasse.

Erscht, wenn die Modder künnt und saicht: s Chriskinle hat hargericht.

Jetzt künnt se, und wenn die Tür aufgeaht, doa springe se glei alle.

Douwe in dr groaße Kammer, doa steht dr Baam in ganzer Pracht.

Die Kinner gugge gspannt drei und fröache: "Modder wos it meis?"

Es Retle griacht a Sundiskläd. Es Jörchle griacht a Gölle

und geid dr Modder glei vor Fräd en Schmatz mit sein kle Mölle.

Dia Ruate griacht dr Andres, dar it a bisle drüe böas.

Oh goldeni Chriskinleszeit, oh wärscht doch nit verrunne,

dia Kinnerfräd, dia Selichkät, dia ho i nesmer gfunne!

So lang wia mer klee it, it mr dumm, doa koa s Chriskinle anu kumm!


A Schlachtdooch in Günterschläwe: 

 

Nachdem der Metzger di Sau o gstoche hat, it se im Brühastüchd gebrüad und nachert mit Schalle geputzt worn. Dann hat mer se am  Woachscheidle aufkengd und gedäld.

Nachet it dr Fläschbeschauer ( zuletzt der Amend´s Josef ) kumme und hat des Fläsch untersöcht.

Jetzt its Fläsch nein Kessl kumme bis es wäch woar. Endli hats anständig Gräidlfläsch gawe. Auf en Schneidtisch wore Backli, Bauchspitze, Nierli, Hartz, Bries und anere Fläschstükli für alle Halfer . Dann hat der Metzgr mit en Worschtle a gfange. Roate und weiße Schwartemoche, Laawer und Grieäfewöäschd, Broedwöaschd und Geläichde.

Die Wurscht wurde in der Eascha gemüschd und im Kessl g gräidld. A Dähl hat mer danoach g rächaed mit der Schinke die vorhare in der Lagge gelaache worn. A di Rippestückli sen nein Rächerofe kumme. Dos wor dann es schwarze Fläsch oder die Rippräme.

Begehrli beim Schlachte wor a die Gräidlsuppe mit Rieäwäeli .

Hausmetzger warn damals der Öffners Franz und dr Kimmel die stelleweiß drei Säu an en Dooch gschlacht höm.

Doa künnt der Tschap heutzudooch nit mit J

(übersetzt von Köäniärisch ins Günterschläwenerische von Bernhard Ziegler )


Weihnachtsgeschichte

Aus der katholischen Schulbibel von 1957: Die Geburt Jesu

                                                                                            

Zue dare Zeit, hat dr römische Kaiser Augustus befole, im ganze Reich ä Volkszählung    ozuhalde. Alli höm si amald  moess, wue dr Stammsitz dr Familie wor.

Dr Josef und di Maria wore Nachkomme vom König David, dar aus Bethlehem rausstammt. Doswache höm se noach Bethlehem möss reis. Wieä se dort akumme sen, höm se ken Platz zum Schlafe mer gfune. Drum sen se zur Stoodt naus gange und höm doa gsöcht. Sie höm ä Höhle gfune, wue dr Hirde als Stol gedieant hat. In dare Höhle it unner Herr und Heiland Jesus Christi auf die Walt kumme. Maria hat dos göttliche Kinle in Windel gewickelt und nei die Krippe geläicht.

In dr Näh wore Hirde aufn Acker und höm Nachtwache bei dr Schafli gholde. Plötzli wor a Engel vor re gstanne. Mit dr Herrlichkeit vom Herrgott sen se ümstrahlt wore und sie höm si arch gförcht. Dr Engel ower hat gsocht: „Fürcht euch nit! I verkünnt euch ä grassi Fräd, wue s ganze Volk wos vo hat: Heut Nocht it in dr Stodt Davids dr Heiland auf die Walt kumme, Christus dr Herr. Und dos söll euch zum Zäche sei: Ihr ward ä Kinle fine, dos in Windel eigewickelt it und in ä Krippe licht.“

Wia dr Engel sou geredt hat, höm sie Schare vo himmlischer Geister üm ne gsellt. Dia höm n Herrgott geloubt und höm gsunge: „Ehre sei Gott in dr Höah und Friede dr Mensche auf dr Arde, dia guete Willes sen!“

Dann sen die Engel widder verschwunde. Die Hirde ower höm zueänaner gsocht: „Lasst uns noach Bethlehem geah und guck wos dr Herr uns verkünd hat!“ Sia sen in Trab oanigelafe und höm di Maria und n Josef mit n Kinle, dos in dr Krippe gelache wor, gfune. Voller Fräd höm se verzäihlt, wos die Engel vom Kinle verkünd höm. Maria hat dos alles in ihrm Haz bewoaht. Die Hirde ower sen zurück gange und höm n Herrgott geloubd für alles, wos se ghörd und gsan höm.

(übersetzt ins Günterschläwerische von Helga Dudek)


Musikalisches


Sehr altes Günterschläwener Liedgut

 

Text: Heinrich Weigl  Melodie: Arkadiuz Skrzypczak  weitergegeben damals von Joh.Val. Hart, Bergstr. 6, Güntersleben

 

Du Güntersleben

1. Du, Güntersleben, waldumgrenzt, mein liebster Ort auf Erden, ob grau umwölkt, ob sonnbeglänzt, nichts soll mir teurer werden. Als du, das all mein Glück enthält, du liebes Fleckchen Heimatwelt, du liebes Fleckchen Heimatwelt.

2. In dir lieb ich mein Heimatland: die Nähe wie die Ferne, lieb ich im glühen Sonnenbrand, im Silberglanz der Sterne, mein Vaterland; so liebereich, ihr Heimattreuen lieb ich euch.

3. Geheimnichsvoll, waldduftumweht, von Sagengold umwoben, dein wunderfeines Kirchlein steht inmitten, hocherhoben; vom Himmel selbst dorthin erwählt, wie es der Volksmund treu erzählt.

4. So grüß ich dich, grüß Feld und Flur voll Glaube, Lieb und Hoffen. Auf unerer Ahnen goldnen Spur seh ich den Himmel offen; grünt frisch das Kräutlein:

Seligkeit, blüht Freud und Friede weit und breit.

5. Gott schütze dich, mein Heimatort, Mein trautes Güntersleben! Bleibt dir Maternus Schirm und Hort, wird dich sein Geist durchbeben, muß Glanz und Glück und Sonnenschein stets aller Herzen Wonne sein.

6. Und muß ich scheiden einst von hier, o Heimat wundersüße, dann gilt mein letztes Danken dir, dir meine letzten Grüße! Und soll der Himmel mich erfreun,

muß er wie meine Heimat sein.


Günterschläwener Liedgut

 

Mir sen Günterschläwener Säubirli

und mähe im Summer des Gedräd

mir melke die Küh

saufe die Brüh

und misten Säustoll aus bis in die Früh

ja dunne beim Benkert

sen unner Wengert

da ropf mer die Träubl ro

und sen über die Are froh


Günterschläwener Liedgut

 

Eins trinken wir,

zwei mögen wir,

drei können wir vertragen

und wenn der vierte auch noch schmeckt,

dann wird der fünfte ausgeleckt.

Was wollen wir im Altersheim,

bei Fencheltee und Haferschleim!

 

Fürchtet euch nicht …….


Säubirleshymne Melodie: "Ein Stern"

 

Die Säubirleshymne stammt ursprünglich von den Eigenheimern und wurde vor ca 10 Jahren vom Stammtisch Backstüble leicht abgeändert und über die  Partyvögeln professionell aufgenommen.

 

 

Die Hymne steht zum Download auf der Homepage des Vereins

 

         1. Strophe

In Güntersleben lässt sich´s leben, wir wollen heute einen heben

Bei so ner Stimmung, da geht keiner heim.

Dann laden wir uns Freunde ein, bei einem guten Frankenwein

Da geht es durch so manche lange Nacht

Refrain:

Ein Baum, der kleine Birnen trägt, Säubirli genannt, bei uns sehr gut bekannt

Ein Baum, der hier im Dorf bekannt, nach ihm sind wir benannt, Säubirli aus dem Frankenland

        2. Strophe

Ein Ort mit vielen Traditionen, wo nur nette Leute wohnen

Wir sind stolz ein Säubirle zu sein

Und auch noch in vielen Jahren, werden wir den Namen tragen,

 

den uns einst das kleine Früchtchen gab. 

 


Liedgut

 

1.       TSV -Lied

TSV, du bist der Schlager aller Kassen.

TSV, ja du begeisterst alle Massen.

TSV, ja wenn ich dich so seh

fällt mir das schönste Spiel von Schalke wieder ein,

es könnte Güntersleben sein.

 

TSV,  ja deine Spieler die sind Klasse,

TSV, ja deine Spieler die sind Asse,

TSV, ja wenn ich dich so seh

fällt mir das…

 

TSV, darüber reden schon die Geister.

TSV, ja deine Elf wird heuer Meister.

TSV, ja wenn ich dich so seh

Fällt mir das….

2.       Wer hat die Welt so schön gemacht

 Wer  hat die Welt so schön gemacht, wer hat das Fußballspiel erdacht,

wer hat…

Auf grünem Rasen spielen wir, mit unserm rot und weiß Spalier

Auf grünem….

Und die Buben und die Madeln, die singen so wunderwurderschön

Und die rotweiße Fahne, sie wird nie untergehn, sie bleibt bestehn.

Und die….

Ein Pfiff ertönt, das Spiel beginnt, die Stürmer saußen wie der Wind.

Auf grünem Rasen….

Wir fahrn nach Hamburg und Berlin und übers Jahr fahrn wir nach Wien.

 

Auf grünem Rasen…..


Liedgut

 

I kumm aus Günterschlaawe, aber nit mei Fra juhee,

i kumm aus Günterschlaawe, aber nit mei Fra!

 

Mei Fra die künnt aus Biebergau,

des Lumpemensch is gar so schlau!

I kumm aus Günterschlawe, aber nit mei Fra!

 

...

Mei Fra die künnt aus Erlabrunn,

des Lumpemensch is gar so dumm!

 

...

Mei Fra die künnt aus Biebelried,

des Lumpemensch des läßt mi nit!

 

Mei Frau die künnt aus Estefald,

des Lumpemensch hat gar ke Gald!

 

Mei Frau die künnt aus Versbach,

des Lumpemensch kann gar net lach!

 

...

Mei Fra die künnt aus Thüngersheim,

des Lumpemensch läßt jeden rein!

 


Das Lieb vom Rudern (von Roman Döppler)

 

Tritt ein Mensch ins Leben ein leben ein ist er anfangs noch sehr klein noch sehr klein später wächst er dann heran zu einer Jungfrau oder Mann

Weis nix vom Rudern weis nix vom Segeln weiß nix vom Fische fangen auf hoher See, weiß nix…….

 

7 Jahre ist er alt ist er alt in die Schule kommt er bald kommt er bald und er strengt sich mächtig an das er bald rechnen schreiben kann

Er lernt das Rudern er lernt das Segel er lernt das …….

 

14 Jahre ist er alt ….aus der Schule kommt er bald …….und er geht auch schon spaziern um kleine Mädchen aus zu führn

Er möchte Rudern er möchte Vögeln……..

 

18 Jahre ist er alt….. und die Hochzeit kommt jetzt bald…… jeder freut sich schon darauf den da spielt die Musi auf

Er kann  jetzt Rudern…….

 

Neulich hat er Sie verhaut…. gänzlich blau war Ihre Haut….. Sie zum Scheidungsrichter rennt von nun an rudern Sie getrennt

Nicht mehr zum Rudern nicht mehr zum Segeln ……..

 

Doch die Scheidung währt nicht…. lang beiden wird es angst und bang…. und Sie sehen beide ein das man zu zweit im Boot muss sein

Zu zweit zum Rudern…

 

Mit der ganzen Kinderschar….. geht’s zu Rudern jedes Jahr…. und das jüngste mit Geschreie lernt schon jetzt die Rederei

Es lernt das Rudern…..

 

80 Jahre ist der Greis…. seine Haare sind schlohweiß…… und er denkt auch schon daran ob man im Jenseits Rudern kann

Noch einmal Rudern….

 

100 Jahre in der Gruft…. kommt ein Käfer an geschlurft….. schaut sich diesen Leichnam an und denkt das war ein feiner Mann

 

Der konnte Rudern der konnte Vögeln der Fische fangen auf hoher See, der konnte….

 

Das spielte man als Kind:

Verstecken spielen = Versteckerles

Fangen spielen = Fangerles

Eltern spielen = Mammales und Babbales

Doktor spielen = Doktorles